Be-MoVe
Das Projekt
In Essen, wie in vielen anderen Ruhrgebietsstädten, wurde in den vergangenen Jahrzehnten vor allem der Ausbau autogerechter Infrastruktur vorangetrieben. Aktive Mobilitätsformen wie Rad- und Fußverkehr blieben dabei auf der Strecke. Im Rahmen des Förderprogramms „MobilitätsWerkStadt 2025“ des BMBF möchte die Stadt Essen ihre öffentlichen Räume und Verkehrswege transformieren und nachhaltig auf Aufenthaltsqualität und Mobilität für Alle auslegen. Besonders der Fußverkehr, der noch immer viel zu selten Beachtung als eigenständige Form der Mobilität erfährt, wird dabei in den Fokus gerückt. In einer ersten Projektphase identifizierte die Stadt Essen gemeinsam mit Akteuren aus dem Bereich Fußverkehr unterschiedliche Problemfelder und erarbeitete Strategien und Maßnahmen für konkrete Schwachstellen im Stadtgebiet (siehe imobis-Projekt „MobilitätWerkStadt Essen 25“).
Die zweite Phase steht ganz im Zeichen der Umsetzung: Die Grüne Hauptstadt Agentur (GHA, Stadt Essen), das Institut für Mobilitäts- und Stadtplanung (imobis) und das Institut für Urban Public Health (InUPH) werden in den nächsten drei Jahren Reallabore in zwei Essener Quartieren einrichten, in denen unterschiedliche Maßnahmen über mehrere Monate experimentell umgesetzt werden. Gemeinsam mit der Bevölkerung wird erprobt, wie sich eine Veränderung von Straßenräumen, neue Zugänge zu Verkehrsmitteln oder technologische Anreizsysteme auf die Mobilität vor Ort auswirken.
Ansprechpartnerin InUPH
Judith Schröder, M.A.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Fokus auf akustische Qualität
Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die Akustik der Straßenräume gelegt. Im Rahmen von Be-MoVe befasst sich das Institut für Urban Public Health (InUPH) mit dem Thema der akustischen Qualität in Stadträumen, wie diese von den Menschen wahrgenommen und bewertet wird. Um diese Fragen zu beantworten, führte das InUPH 2022 und 2023 insgesamt 35 Hörspaziergänge, international „Soundwalks“ genannt, in Holsterhausen und der Innenstadt durch. Diese Hörspaziergänge sind gut einstündige Spaziergänge, bei denen die Teilnehmenden eine festgelegte Route ablaufen und dabei an bestimmten Orten anhalten, um genau hinzuhören. Mit einem Fragebogen wird dann das Gehörte beurteilt, ob die Geräusche zum Beispiel als störend oder angenehm empfunden werden.
Um mehr zu den Hörspaziergängen zu erfahren, besuchen Sie die interaktive Storymap: hier bekommen alle interessierten Bürger:innen die Hintergründe zum Projekt, audio-visuelle Informationen zu den Hörstationen und die Ergebnisse aus den Fragebögen in Form einer digitalen Geschichte präsentiert und können so die Hörspaziergänge nachträglich entlang der originalen Routen erleben.
Gefördert durch:
BMBF: Bundesministerium für Bildung und Forschung